Hintergrund

Amtliche BezeichnungIslamische Republik Pakistan
PremierministerShehbaz Sharif
PräsidentAsif Alvi
Fläche796 095 km2
Bevölkerungszahlca. 210 Millionen
HauptstadtIslamabad
ProvinzenBelutschistan, Sindh, Punjab, Khyber Pakhtunkhwa, Kashmir, Gilgit-Baltistan
SonderstatusFederally Administered Tribal Areas (FATA)
Eigenständigkeit 2018 aufgehoben und in Khyber Pakhtunkhwa integriert

Überblick – Die aktuelle Menschenrechtslage

Die politische Volatilität nahm zu, und die Behörden gingen weiterhin gegen Andersdenkende, die politische Opposition und Personen vor, die der Regierung und dem militärischen Establishment kritisch gegenüberstehen. Menschenrechtsverletzungen wie das Verschwindenlassen von Personen, willkürliche Verhaftungen und Inhaftierungen, übermäßige Einschränkungen von Protesten und Gewalt gegen religiöse Minderheiten hielten unvermindert an, wobei den Opfern kaum oder gar keine Gerechtigkeit widerfuhr. Transgender-Personen sahen sich nach einer bösartigen Desinformationskampagne und der Infragestellung von Gesetzen, die ihre Rechte schützen, einem Ansturm von Gewalt, Schikanen und Diskriminierung ausgesetzt. Pakistan kämpfte mit einer Zunahme von extremen Wetterereignissen und Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels.

Belutschistan

ist die größte Provinz Pakistans, mit ca. 14,9 Millionen (2023) Einwohnern. Balutschistan grenzt an Iran und Afghanistan.

Sie ist reich an Bodenschätzen – z. B. Gas, Gold, Kupfer. Trotzdem ist die Bevölkerung die Ärmste Pakistans. Obwohl es Gas gibt, bekommt die Bevölkerung davon kaum etwas. Es wird in den Punjab geleitet. Die Bodenschätze werden vielfach von China ausgebeutet. Es fehlt an Ausbildungsmöglichkeiten, Schulen, Krankenhäusern.

Die Provinzhauptstadt ist Quetta.

1948 wurde Belutschistan von Pakistan annektiert. Daher wird vielfach die Forderung nach Unabhängigkeit von Pakistan gefordert.  Durch den Einsatz des Militärs und der Sicherheitskräfte kommt es regional zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Das führt zu Konflikten mit militanten Gruppen. Die Menschenrechtslage ist katastrophal.

Im Rahmen dieser Konflikte ist es im Laufe der Jahre zu Tausenden von gewaltsam Verschwundenen durch das Militär und die Sicherheitskräfte gekommen. Die Angehörigen, besonders Frauen und Kinder, setzen sich seit mindestens 6 Jahren friedlich in einem Protestcamp in Quetta für ihre Freilassung ein. Bei Protestmärschen nach Islamabad kam es zu gewaltsamen Übergriffen und Verhaftungen durch die Polizei.

Sindh

ist die südlichste Provinz Pakistans, mit der Hafenstadt Karatschi. Sindh hat ca. 55,7 Millionen (2023) Einwohner. Sindh grenzt an Indien.

In den letzten Jahren sind im Sindh ebenfalls Bodenschätze – z.B. Gas, Kohle gefunden worden. Das erweckt Begehrlichkeiten. Im Sindh kommt es inzwischen ebenfalls zu Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen wie in Belutschistan. Auch die Sindhis möchten einen eigenen Staat und die Unabhängigkeit von Pakistan.

Die Provinzhauptstadt ist Karatschi.

Auch im Sindh sind in den letzten Jahren tausende Menschen durch das Militär und die Sicherheitskräfte gewaltsam verschwunden. Die Frauen und Kinder setzen sich wie in Belutschistan für die Freilassung ihrer Angehörigen ein. Es kommt ebenfalls zu Übergriffen durch die Polizei.

Punjab

ist die zweitgrößte und bevölkerungsreichste Provinz Pakistans, mit 127 Millionen Einwohner (2023). Sie dominiert in politischer und sozialer Hinsicht.

Die Provinzhauptstadt ist Lahore.

Khyber Pakhtumkhwa

Khyber Pakhtumkhwas hat ca. 20,9 Millionen (2023) Einwohner und liegt an der Grenze zu Afghanistan.

Es kommt immer wieder zu Konflikten der pakistanischen Taliban (TTP), die einen Staat im Sinne der Sharia anstreben, mit der Regierung und besonders mit dem Militär.

Die Bevölkerung sind überwiegend Pashtunen. 2018 haben sich die Pashtunen zum gewaltfreien Pakistan Tahaffuz Movement (PTM) zusammengeschlossen, um gegen die Stigmatisirung anzugehen. Sie wurden besonders im Punjab bezichtigt den Taliban anzugehören. Im Oktober 2024 wurde das PTM als terroristische Organisation verboten und ihre Demonstrationen wurden gewaltsam von der Polizei niedergeschlagen. Es gab einige Tote und zahlreiche Verhaftungen.

Die Provinzhauptstadt ist Peshawar.

Kashmir

Kashmir wurde 1947 in drei Teile geteilt – Indien, China und Pakistan. Bis heute steht das Referendum aus, bei dem die Bevölkerung sich entscheiden sollte, zu welchem Land sie gehören wollen. Es ist immer wieder zu Konflikten zwischen Indien und Pakistan gekommen. Die Brisanz liegt darin, dass beide Länder über Atomwaffen verfügen. Die Tendenz der Kashmiri geht in eine Unabhängigkeit von beiden Staaten.

Die Provinzhauptstadt ist Muzaffarabad.

Gilgit/Baltistan

liegt im Norden von Kashmir und wird von Pakistan verwaltet. Eine Entscheidung über die Zugehörigkeit zu Pakistan steht aus und ist mit der Kashmirfrage verbunden.

Die Provinzhauptstadt ist Gilgit.

18. November 2024